kritik
Anschlag - Kammermusikreihe am DNT
“Als besonderes Schmankerl erwies sich die Untermalung des Lautgedichtes,”Ursonate" mit
spannenden Klängen und Rhythmen, die absolut auf Schauspieler Sebastian Kowski,
das
heißt
auf
dessen
variantenreiche
Stimmlage,
Sprechtempo
und
charmant-witziges
Augenzwinkern, abgestimmt waren.”
Ursula Mielke - Thüringer Allgemeine
Joe Cooper in Killer Joe
“...Stark
ist
seine
Inszenierung
da,
wo
sie
Stille
zulässt.
Wenn
die
junge
Florenze
Schüssler
als
völlig
orientierungslose
Dottie
etwa
einfach
dasteht
und
man
zusehen
kann,
wie
etwas
versucht,
in
ihr
zu
denken.
Sebastian
Kowski
in
der
Titelrolle
scheint
sie
förmlich
um
sich
zusammenzuziehen,
diese
Stille.
Er
trägt
nur
schwarz,
auch
im
Bett,
und
den
Stetson,
das
Machtsymbol
des
verbeamteten
Kleinbürgers,
zieht
er
nie
aus.
Kowski
ist
kein
John
Travolta.
Seine
Souveränität
ist
nicht
nervös,
eher
bräsig,
phlegmatisch,
freudlos
gemütlich,
verbirgt
offen
Einsamkeit.
Coolness
hat
er
sich
angezogen
wie
einen
schicken
Ausgehmantel.
Eine
Gegenspielerin
findet
er
in
der
furios
und
präzise
aufspielenden
Anna
Windmüller
als
heimliche
Plotterin Sharla, der man die Armut, den „White Trash“, wirklich glaubt.”
Andreas Falentin - Deutsche Bühne
“Sebastian
Kowski
als
Killer
Joe
ist
einer,
der
die
Bühne
beherrscht,
der
dermaßen
aufgeht
in
der
Rolle
des
zynisch-tyrannischen
Gewalttäters
-
ob
der
nun
Baumeister
Solness
heißt
oder
Killer
Joe
Cooper
-,
dass
es
andere
Schauspieler
neben
ihm
schwer
haben,
ihre
Rollen
zu
behaupten.
Sobald
Kowskis
Killer
Joe
seinen
Cowboystiefel
in
das
schäbige
Wohnwagen-Zuhause
der
Smiths
setzt
-
Südstaatenkluft
ganz
in
Schwarz,
Stetson
und
Pokerface
fest
installiert
-,
wirkt
das
Geplapper
von
Chris
(Krunoslav
ebrek)
noch
hilfloser,
scheint
sich
Ansel
(Lutz
Salzmann)
in
seinem schmierigen Monteurs-Overall völlig aufzulösen.”
Frauke Adrians - Thüringische Landeszeitung
“...wirkt
selbst
der
sadistische
Auftragskiller
(und
Polizist)
Joe
wie
ein
Gentleman
der
alten
Schule.
Für
einen
wie
ihn
kann
es
am
DNT
nur
einen
geben:
Sebastian
Kowski
sgteht
-
ganz
in
Schwarz
und
mit
dröhnendem
Bösewichtlachen
-
wie
ein
Monolith
in
diesem
Sumpf,
in
dem
ihn
die
-
nicht
besonders
helle
-
Familie
für
ein
paar
Tausender
aus
der
Lebensversicherung
auf
die
eigene Mutter ansetzt - und ihn nicht mehr los wird.”
Lavinia Meier-Ewert - Thüringer Allgemeine
Herr von Berg, Geheimer Rat - Hofmeister
“...Und
Sebastian
Kowski
(Berg).
Dieser
Schauspieler
verfügt
über
die
Gabe,
sich
in
eine
Inszenierung
einzufügen
und
doch
gleichsam
unberührt
zu
bleiben.
Er
gibt
den
68er,
Rotwein
und
bloße
Füße,
der
liberale
Intellektuelle,
der
damals
alles
wollte
und
heute
nichts
mehr
kann.
Das
ist
eine
feine,
leise
Ironie
und
ist,
neben
Heckel,
so
die
einzige
Figur,
die
mehr
ist
als
skurril und schräg...”
Henryk Goldberg - Thüringer Allgemeine
“Von
dem
pazifistisch
und
liberal
veranlagten
Alt-68er
Herrn
von
Berg
(in
den
feinen
Zwischentönen
wahrlich
brillant)
Sebastian
Kowski)
wird
der
arme
Pauker
als
"Hure"
beschimpft,...”
Luise Schendel - Thüringische Landeszeitung
Baumeister Solness
„Dieser
(Bau-)Meister
sitzt
wie
ein
mürrischer
Patriarch
im
Sessel.
Er
beobachtet,
wie
seine
Welt
der
Routine
funktioniert,
wo
er
seinen
Vorgänger
ebenso
wie
seinen
potentiellen
Nachfolger,
dessen
Sohn,
unter
der
Knute
hat.
Sebastian
Kowski
zeigt
ihn
da
groß,
großspurig,
der
eigenen
Bedeutung
bewusst.
Einer,
der
die
Bestätigung
der
anderen
braucht
und
einfordert
–
und
doch
auch
aus
dieser
Welt
ausbrechen
möchte,
nicht
nur
mit
dem
neuen
Haus,
das
er
für
sich
baut.
Dieser
Wille,
noch
mal
neu
anzufangen
(und
zugleich
die
Angst
davor),
flammt
sofort
auf,
als
Hilde
Wangel
(Johanna
Geißler)
in
seine
Welt
einbricht
–
das
Mädchen,
das
ihn
vor
zehn
Jahren
hoch
auf
einem
Kirchturm
bewundert
hat
und
nun
das
versprochene
Königreich
einfordert.
Halb
Kobold,
halb
Sirenchen,
mit
neonpink
gefärbtem
Haar,
Rucksack,
Wanderstiefeln
und
kurzem
Hosenkleid,
platzt
sie
in
diese
Architektenwelt
–
und
Kowski
schmeißt
sich
sofort
in
unbeholfen-schiefe Eroberer-Positur.
Er
streitet
ab,
je
etwas
versprochen
zu
haben,
sie
starrt
darauf
böse
ins
Publikum.
Er
schleicht
sich
vorsichtig
an
sie
ran,
sie
tobt
und
strampelt
und
treibt
ihn
schließlich
an,
mitzuhüpfen.
Kowski
schafft
es,
immer
beides
zu
spielen:
Die
Unsicherheit,
wie
er
sich
zu
diesem
jungen
Mädchen
verhalten
soll,
und
die
Anziehung;
er
gibt
den
verrückt-verliebten
Tolpatsch
und
den
Einsamen,
der
mit
dieser
Hilde
endlich
einmal
reden
und
weinen
kann.
Die
beiden sind ein furioses Duo,(…)“
Ute Grundmann – Nachtkritik
„Im
Zusammenspiel
der
eher
kleinen
Johanna
Geißler
mit
dem
hochgewachsenen
Sebastian
Kowski
werden
viele
Szenen
angemessen
komisch.
Wie
schon
Anfang
2013
Burghart
Klaußner
in
seiner
Dresdner
Inszenierung
gibt
Jan
Neumann
in
Weimar
kein
psychologisch-realistisch
gründelndes
Spiel
wie
einst
Zadek,
sondern
ein
im
überzeugenden
Sinne
veräußerlichendes.
Kowski,
ein
Schauspieler
von
starker
körperlicher
Präsenz
und
Ausdrucksstärke,
und
Geißler,
eine
Darstellerin,
die
ihre
Figur
zwischen
Jungmädchen-Direktheit
und
komischer
Künstlichkeit
changieren
lässt,
bilden
den
Kraftkern
eines
homogenen
Ensembles
in
einer
ungemein
überzeugenden Inszenierung.“
Hartmut Krug – Deutschlandfunk
„(…)Sebastian
Kowski.
Der
kann,
was
sonst
nur
noch
Anna
Windmüller
als
Aline
Solness
im
Ansatz
vermag:
die
ironisch-kritischen
Töne
der
Figur
zu
vereinen
mit
ihrer
Tragik.
Ist
der
fläzende
Patriarch;
der
Mann,
der
den
nachdrängenden
Jungen
(Krunoslav
Sebrek)
ohrfeigt
und
sich
dafür
schämt
-
und
der
hoffende,
noch
einmal
durch
dieses
Mädchen
beschwingte,
alternde
Mann.
Trägt
sie
heiter
auf
der
Schulter
und
verweist
dann
selbstironisch
auf
seinen
Rücken.
Spielt
ängstlich-nervös
mit
seinen
Händen
und
ist
doch
auch
der,
der
die
ihn
liebende
Sekretärin
(Nora
Quest)
beiläufig
wegschickt.
Ruft
seinen
Aufbruch
stolz-pathetisch
in
die
Welt
und
entkleidet
sich
zu
seinem
letzten
Gang,
schutzlos,
verletzlich.
Und
steht
dann
vorn
und
spricht,
die
letzten
Worte
des
Dramas,
seinen
eigenen
Nekrolog,
den
Text
mit
Mikro
vom
Notenpult
lesend,
ironisch
und
traurig
in
einem:
Der
Intellektuelle,
der
seine
eigene
Hilflosigkeit
zelebriert
und genießt.
Eine überzeugende Leistung dieses Schauspielers (…)“
Henryk Goldberg – Thüringer Allgemeine
Johanna
Geißler
und
Sebastian
Kowski
verleihen
den
tiefen
Einblicken
in
verwundete
Seelenlandschaften
eine
Intensität,
die
überzeugt.
Trotz
ihrer
bisweilen
schmalen
Gratwanderung
zwischen
Frivolität
und
Ernsthaftigkeit
vermeiden
sie
das
Abgleiten
in
oberflächlichen
Psychokitsch.
Thomas Bickelhaupt – Thüringische Landeszeitung
„Er
Trägt
einen
Arbeitsoverall
wie
ein
Kampfmontur,
hängt
untätig
im
Bürostuhl
–
vielleicht,
weil
das
ein
Privileg
des
Chefs
ist,
vielleicht
aber
auch
bloß
aus
Erschöpfung
nach
einer
langen
Schlacht
auf
der
Baustelle.
Sebastian
Kowski
spielt
diesen
widersprüchlichen
Charakter
grandios,
stimmig
bis
in
die
kleinste
Geste.
Solness,
herrisch,
laut,
anmaßend
und
skrupellos
im
Auftreten,
unsicher
und
angstzerfressen
hinter
der
Fassade,
manchmal
lächerlich
in
seiner
Eitelkeit,
manchmal
mitleiderregend
in
seiner
Einsamkeit:
Sebastian
Kowski
glaubt
der
Zuschauer
diese Gestalt.“
Frauke Adrians – Freies Wort - Südthüringen.de
Faust I
„Sebastian
Kowskis
Mephisto
ist
ein
deftiger
Mallorca-König
in
einem
der
letzten
seiner
guten
Jahre,
lässig,
souverän,
ein
sehr
irdischer
Spielmacher
ohne
Teufelskram.
Kowski
hat
eine
dominierende Präsenz, als Figur wie als Schauspieler.“
Henryk Goldberg - Thüringer Allgemeine
„Sebastian
Kowski,
eine
Art
deutsche
Antwort
auf
den
Wiener
Spitzenspieler
Peter
Simonischek
(aber
härter,
klangvoller,
sportiver),
brilliert
in
schwarzem
Anzug
oder
in
Fellmantel
unterm
Cowboyhut,
pink
die
Stiefel,
ein
souverän-gelangweilter
Partymeister.
Er
hatte
Faust
nach
präzisem
Modell
der
Hausarzt-Routine
Blut
abgezapft,
das
hoch
aus
der
Kanüle
spritzt
-
das
gefüllte
Reagenzgläschen
packt
er
zu
anderen,
gleichartigen
Blutproben.
Wir
ahnten
es:
Dieser
Faust
hat
ein
Format,
das
es
dem
Teufel
erlaubt,
an
mehreren
Projekten
gleichzeitig
zu
werkeln.“
Hans-Dieter Schütt – Neues Deutschland
„Salzmann
und
Kowski,
die
eine
Kopflänge
trennt,
verbindet
jedoch
die
atemberaubende
Inbrunst,
mit
der
sie
ihre
Rollen
ausfüllen.
Salzmanns
Faust
ist
die
personifizierte
Verzweiflung,
bevor
ihn
die
Hybris
überkommt,
wenn
schon
nicht
alles
wissen,
so
doch
vieles
haben
zu
wollen.
Kowski
ist
ein
weltmännisch-abgeklärter
Teufel,
der
ebenso
zynisch
wie
gelassen
sein
kann,
weil
ihm
Fausts Seele sicher ist.“
Kai Agathe – Mitteldeutsche Zeitung
„Auch
Weimar
2013
schafft
es
nicht,
dem
Mephistopheles
die
Show
zu
stehlen.
Sebastian
Kowski
verkneift
sich
das
allzu
nahe
liegende
Diabolische,
er
gibt
dem
Witz
seines
bewundernswert
sauber
und
gut
gesprochenen
Textes
Hör-
und
damit
Wirkraum,
sein
Zusammen-
und
Widerspiel
mit
dem
neuen
Weimarer
Faust
Lutz
Salzmanns
lässt
kaum
Wünsche
offen,
gerade
weil
es
nicht
mit
endgültiger Deutungsmacht in Pseudo-Zeitlupe die kahle Bühne füllt.°
Dr. Eckhard Ullrich